Überall auf den Inseln die wir Besucht haben findet man Chinaläden die
ausser Lebensmittel „fast alles“ haben. Diese Läden sind eine Mischung aus
Eisenwaren-Kleider-Geschenk-Spielzeug-Papeterie-Haushalt und Ramschgeschäft.
Auch auf CapVerde sind diese Läden. Als wir die nördlichste Insel von CapVerde,
Santo Antão besucht haben, hatten wir einen Lokalen Guide für die Inseltour.
Der Junge Mann um die 30 war kein „Hinterbänkler“ und hat uns über diese
Chinaläden aufgeklärt. (Jetzt gerade wo ich diese Zeilen schreibe, sitze ich im
Cockpit während meiner Nachtwache und es ist morgens 05:00, fliegt ein
Fliegender Fisch neben mir vorbei, direkt in die Kombüse. Der ist aber viel zu
klein für die Pfanne und da er ganz wild umherzappelt befördere ich Ihn wieder
ins Meer zurück). Zurück zu Santo Antão welche die schönste der CapVerdischen
Inseln ist und für Wanderfreund Paradiesisch. Auf dieser Insel beträgt der
Tagessold für einen Baumeister €12 und für den Maurer €6. Nun zu den Facts wie
selbst solche Inseln Chinaläden haben. Unser Guide erzählt: vor einigen Jahren
kam eine chinesische Delegation auf „Staatsbesuch“ bei den CapVerdischen
Behörden und haben den „Pestalozzi“ Gespielt in dem Sie eine Beträchtliche
Summe Geld den CapVerden Schenken wollen, damit sich diese Inselgruppe
entwickeln kann und die Infrastrukturen zu modernisieren. Als einzige
Gegenleistung, verlangten die Chinesen dafür, dass Sie Fischen kommen dürfen,
so wie das Chinesische Staatsangehörige Läden eröffnen können und diese während
den ersten 5 Jahren Steuerfreiheit geniessen. Tönt ja alles schön Vernünftig,
nun jedoch zu den Folgen. Die Chinesen kamen mit Ihren schwimmenden
Fischfabriken und haben in Kürze das Meer um CapVerde leer gefischt. Die
Lokalen Fischer mit Ihren kleinen Holzbooten fischen nur noch kleine Fische und
die Fischpopulation kann sich nicht mehr erholen. Die Chinaläden Ihrerseits
haben mit Ihrer „billigen“ Ware und der Steuerfreiheit die Heimischen Läden
verdrängt, da die Auswahl viel grösser-moderner und eben billiger ist. Nur ist
eben billig nicht gleich Gut und nur von kurzer „Lebensdauer“. Unser Guide
erzählt weiter, das „seine“ Insel sich nun mit Abfall beschäftigen muss, den
man vor der Zeit der Chinaläden gar nicht gehabt hatte. Haufenweise Plastik ist
nun im Müll, Werkzeug und Kleider, da eben Billig und kurzlebig, doch die Insel
hat weder die Infrastruktur um zu Trennen und Rezyklieren, oder aufzubereiten.
Vielfach wird der Abfall dann verbrannt. Und nach 5 Jahren wird der Chinaladen
geschlossen und ein neuer Chinese macht wieder einen Laden auf und profitiert
somit wieder von 5 Jahren Steuerfreiheit.
Nun kann sich jeder Leser meiner Zeilen selbst Gedanken über Nachhaltigkeit machen. |